Judoka bei Kata-Meisterschaften

 

Wurfchoreografie erfordert höchste Konzentration

 

Kata bedeutet im Judo, dass eine festgelegte Abfolge von Techniken (Form) gezeigt wird. Im Gegensatz zu anderen Kampfsportarten wird im Judo die Kata mit einem Partner zusammen demonstriert. Die Nage-no-kata (Form des Werfens) wurde als erste Kata vom Begründer des Judo Jigoro Kano entwickelt. Sie besteht aus fünf Wurfgruppen (Handwürfe, Hüftwürfe, Fußwürfe, gerade Opferwürfe, seitliche Opferwürfe), aus denen jeweils drei Würfe demonstriert werden. Diese 15 Würfe werden nacheinander zu beiden Seiten geworfen.

 

In der Nage-no-kata sollen die Grundprinzipien der Judowürfe demonstriert werden. Dies sind Kuzushi (Brechen, Stören des gegnerischen Gleichgewichts), Tsukuri (Anpassen der eigenen Körperhaltung an das gebrochene oder gestörte gegnerische Gleichgewicht zur Wurfvorbereitung) und Kake (Wurfausführung). Außerdem sollen die Körperhaltung, das Bewegen auf der Matte, sowie die Körperbeherrschung beim Eindrehen und Verteidigen verbessert werden.

 

Die beiden TSV-Judoka Kevin Schmehl und Thomas Schelle haben sich seit Anfang des Jahres mit der Nage-no-kata auseinandergesetzt. Dazu besuchten sie zahlreiche Lehrgänge, in denen eine Einführung in die Wurfgruppen mit den entsprechenden Vorübungen stattfand. Darüber hinaus besuchten sie neben dem Vereinstraining regelmäßig das Training am Kata-Stützpunkt Ludwigsburg, wo sie von den Kata-Trainern Wolfgang Grösch und Andreas Perthen nicht nur mit der Ausführung der Wurftechniken, sondern auch mit den Feinheiten der Kata-Demonstration vertraut gemacht wurden.

 

Am Sonntag 13.10.2019 traten sie, zusammen mit 20 weiteren Paaren, bei der Baden-Württembergischen Kata-Meisterschaft in Karlsruhe an. Kevin Schmehl als Tori (Werfender) und Thomas Schelle als Uke (Geworfener). Zu Beginn ihrer Kata machte sich die Unerfahrenheit in dieser Art von Wettstreit bemerkbar. Es schlichen sich immer wieder Flüchtigkeitsfehler ein, welche im Training bereits abgestellt waren. Eine Konzentrationsschwäche in der letzten Wurfgruppe beendete die Hoffnung auf eine Teilnahme in der Finalrunde. Auch wenn die beiden Hohenloher Judoka hinter ihren Trainingsleistungen zurückblieben, zeigten sie sich bei den Wurfgruppen der Hüft- und Opferwürfen von ihrer besten Seite. Am Ende der Vorrunde fanden sie sich mit ihrer Punktzahl im Mittelfeld wieder.

 

Mit ihrer ersten Teilnahme bei einem Kata-Wettbewerb können die beiden Judoka im Rückblick zufrieden sein, denn die Nage-no-kata ist auch ein Prüfungsteil der Gürtelprüfung für den schwarzen Gürtel, welchen die beiden Judoka bei ihrer Teilnahme erfolgreich bestanden haben.

 

Es gilt nun, die problematischen Stellen der Kata im Vereinstraining aufzuarbeiten und sich durch die gewonnenen Erfahrungen kontinuierlich zu verbessern.